Herisau

Competition for the new school building BUSA, Herisau, Switzerland
Architecture / Competition
Collaboration with Hyun Woo Jeong, Sejin Lee
2021

TEXT in DE

Entwurfskonzept
Die Berufsunteroffizierschule der Armee (BUSA) ist sowohl eine Ausbildungsstätte als auch eine militärische Einrichtung. Somit sollten bei der Planung von Gebäuden unter Berücksichtigung der räumlichen Flexibilität, die eine Tendenz der letzten Schulplanung ist, zugleich die in militärischen Systemen und Einrichtungen beobachteten Werte, so wie robuster und einfacher Form, Funktionalität und systematischer Erweiterbarkeit, integriert werden. Darüber hinaus wird mit dem Neubau auch das Selbstverständnis der BUSA in eine „gebaute Identität“ übersetzt. Dazu gehört die sichtbare, kreative Verwendung des Baustoffs Holz in Konstruktion und Oberflächen ebenso wie ein zeitgemäßes Energiekonzept, Offenheit und Kommunikationsfähigkeit. Zudem wurden bei der Entwicklung des Volumens, das den Gesamteindruck und die Adressbildung erzeugt, die Fassadengliederung und die räumliche Struktur das angrenzende Rossstall hier neu interpretiert und widergespiegelt.

Städtebau | Form
Das Grundstück, an dem sich der Neubau befindet, ist ein in südöstlicher Richtung geneigter schmaler Hang, an dem die Nordseite direkt mit der Militärstrasse in Kontakt steht, die sich die bestehenden BUSA Anlagen erschließt und das Gebiet in südwestlich-nordöstlicher Richtung durchquert. Diese umgebende Situation verlangt liegt einem langen rechteckigen Baukörper, der die gleiche Proportion und Gebäuderichtung mit der neuen Kaserne und Rossstall besitzt. Die Nordseite hat ein zurückgesetzter bedeckter Außenbereich im Erdgeschoss, der flexibel Eingangs-, Entlade und Aufenthaltsfunktionen ermöglicht, und die Südseite hat eine unebene Form, die dem dynamischen Gelände entspricht. Die Ostseite, die im Wesentlichen die morphologische Entwicklung beider Seiten geprägt ist, erhält ihren Status als zeichenhafte Hauptfassade des ganzen Gebäudes.

Programm | Erweiterung
Das Gebäude ist klar organisiert, damit es vor und nach der Erweiterung vollständig funktioniert.: die Unterrichtsräume, als repräsentativstes Programm, befinden sich auf der Nordseite, um eine gleichmäßige indirekte Beleuchtung von Tageslicht und eine schöne Landschaftsaussicht zu gewährleisten. Jedes Gruppen- und Klassenzimmer besitzt die angemessene Raumproportion, durch die jeweils bei der Verknüpfung und Trennung gut als Unterrichtsraum fungieren kann. Der Korridorraum ist geplant wie von einer militärischen Einrichtung, die im Notfall eine schnelle Bewegung ermöglicht und erhält die Qualität des Kommunikationszonen. Der zusätzliche Aufenthaltsraum im 1. Obergeschoss und der Theoriesaal im 2. Obergeschoss befanden sich im südlichsten Teil des Gebäudes zur Außenansicht und angemessenen Höhenaufteilung mit dem oberen Erweiterungsprogramm (Fitnessraum).
Das Gebäude wurde mit einem kompletten einstöckigen vertikalen Erweiterungssystem entschieden. Dies ist eine Methodik, bei der Plattformen, die eine zentrale Rolle spielen, wie Kernwerk und technische Einrichtungen, genau definiert und zusätzliche Elemente leicht hinzugefügt werden. Sie ähnelt einem System, in dem Waffen oder Einheiten einer Militärorganisation erweitert werden.

Tragwerk
Zur flexiblen und nachhaltigen Nutzung sieht der Entwurf ein Schulgebäude in Holzskelettbauweise mit drei Obergeschossen und in Stahlbetonbauweise mit Sockelbereich gemischt vor. Entwurfsprägend sind die Auskragungen von je ein und zwei Geschossen in nördlicher und südlicher Ausrichtung. Der nördliche Gebäudeteil kragt mit einer Länge von 2,4m über dem Haupt-, Nebenzugang und äußere Aufenthaltsbereich aus. Als Hauptträger ist die Balkenanlage und Stützen mit Massivholz in Querrichtung gebildet, die maximal 6,3m Spannweite anbietet. Dadurch die Installationsraum erhielt auf allen Seiten völlige Freiheit bei der Planung. Ausnahmsweise ist die Richtung von Tragwerk im Theoriesaal mit 100 m2 Fläche 90 Grad gedreht, um 9,6m Spannweite stützenfrei zu ermöglichen. Davon entstandene Lasten im auskragenden Bereich ist durch die Holztafel in den ganzen Stahlbetonbalken ausgeglichen übertragen. Die dezentralen Kernwerke sind aus brandschutztechnischem Grund innerhalb des Konstruktionsrasters in Beton aufgeführt.