Husum
open architectural competition
daycare facility for children in Husum, Germany
Architecture / Competition
Team: Changki Kim, Ki Jun Kim
collaboration with Palowski Architektur, James Junkyung Yeo
2019
TEXT in DE
Städtebau und Erschließung
Das Grundstück am nördlichen Rand Husums liegt zwischen verschiedenen städtebaulichen Bereichen, wie dem westlich liegenden Kreishaus, der östlich angrenzenden kleinteiligen Wohnbebauung, nördlichen mehrgeschossigen Wohnhochhäusern und dem südlich anschließendem Gelände des Klinikums. Die Entwicklung des Gebietes sieht an der westlichen und südlichen Seite die Bebauung mit Parkhäusern vor, welche von der Ferdinand-Tönnies-Straße aus erschlossen werden.
Der Entwurf sieht einen gegliederten Baukörper vor, der einerseits auf die unterschiedlichen Ränder des Grundstückes reagiert, andererseits funktional unterschiedliche Außenräume bildet und gleichzeitig als ein Ganzes wahrgenommen werden kann.
Mit der Setzung des Baukörpers wird der öffentliche, straßenseitige Bereich von der Kita-Freifläche separiert.
An der ostseitig liegenden Ferdinand-Tönnies-Straße wird ein kleiner Vorplatz am Haupteingang zum Kita-Gebäude mit kleiner Wartezone und Fahrradstellplätzen vorgeschlagen. Die Anordnung der PKW-Stellplätze erfolgt separat an der nordwestlichen Grundstücksecke.
Eine Anbindung an den ostseitig geplanten Radweg ist möglich. Die Anlieferung für die Küche kann ebenfalls separat, entkoppelt vom Haupteingang erfolgen.
Mit der Zonierung der Außenräume wird schallbedingten Nutzungskonflikten entgegengewirkt.
Aufgrund des nahezu ebenen Geländes des Grundstückes kann der 1-geschossige Baukörper ohne Probleme barrierefrei gestaltet werden.
Freiräume
Durch die Aufgliederung des Baukörpers wird eine klare Zuordnung der Freiräume ermöglicht.
Ein Vorplatz mit kontrolliertem Zugangsbereich und geringer Entfernung zu den PKW-Stellplätzen bildet eine offene Eingangssituation zum Gebäude. Angegliederte Fahrradabstellplätze ergänzen die Straßenseite, an der sich auch die separate Anlieferungsmöglichkeit für die Küche befindet.
Die Spielbereiche der Kita-Gruppen orientieren sich nach Süden/ Osten und bieten für die altersgemischten Gruppen verschiedene Themenschwerpunkte (Bewegungsspiel, Ruhebereich, Wasser/Sand, u.a.), die miteinander über Wege verbunden sind.
Überdachte Terrassen an den Gruppenräumen sorgen für Sonnenschutz und bilden den Übergang vom Gebäude zum Freiraum.
Den gemeinschaftlich, gruppenübergreifend genutzten Räumen, wie Mehrzweckraum, Lernwerkstatt, Bewegungsraum im nördlichen Flügel wird ein eigenständiger, separat nutzbarer Außenbereich zugeordnet.
Architektur
Mit der Aufgliederung des 1-geschossigen Baukörpers wird eine differenziert gestaltete Architektur vorgeschlagen, die sich mit unterschiedlich hohen Dächern der einzelnen Baukörper zu einem Gebäude zusammenfügt.
Alle Nutzungsbereiche ordnen sich um einen zentralen, von oben belichteten Erschließungsraum, der ebenfalls den Zugang zum Garten ermöglicht. Von dort aus entwickelt sich das Gebäude in die verschiedenen Funktionsbereiche und gliedert die unterschiedlichen Freiflächen. Durch die Baukörperstaffelungen, die auch im Inneren deutlich werden, können differenzierte Gruppenbereiche entstehen.
Die vorrangig übergreifend, gemeinschaftlich genutzten Lern- und Spielräume, sowie Mehrzweck- und Bewegungsraum bilden einen eigenständigen Bereich der pädagogischen Arbeit mit angegliederter Freifläche.
Die separate Nutzung des Mehrzweckraumes mit Kinderküche könnte auch über einen außenliegenden Zugang ermöglicht werden.
Die Gruppenräume werden über die gemeinsam genutzten Schlaf-, Wasch- und Abstellräume gekoppelt. Gemeinsam genutzte Garderobenflächen im Flur ergänzen die Bereiche.
Mehrere Gruppenräume erhalten eine Galerieebene als Rückzugsbereich für ruhiges, individuelles Spiel.
Die markanten Terrassenbereiche bilden den definierten Übergang in den Garten.
Konstruktion
Es wird ein 1-geschossiger Baukörper mit massiver Bodenplatte vorgeschlagen.
Wände und Dach werden mit hochwärmedämmenden Holztafelbau vorgesehen. Teilweise kann damit die Rohbau-Oberfläche = Ausbau-Oberfläche darstellen.
Vorgefertigte, modulare Bauteile ermöglichen eine kostengünstige, ökologisch und energetisch sinnvolle, schnell umzusetzende Lösung.
Neben den natürlich verschatteten Terrassenbereichen werden für die Gruppenräume großzügige Fensteröffnungen vorgeschlagen, die mit außen liegendem Sonnenschutz ausgestattet werden.
Die zentrale Erschließungsfläche der Eingangshalle schafft über das großzügige Oberlicht einen Erschließungs- und Verteilraum, der als Orientierungspunkt aus den Flügeln heraus wahrgenommen werden kann.
Die alles umschließende Holzfassade schafft den natürlichen Hintergrund für ein kindgerechtes Umfeld.
Die Dachfläche wird in Teilen als Gründach vorgeschlagen, um den Regenwasserabfluss zu regulieren und einen verbesserten sommerlichen Wärmeschutz zu erzielen.